Freitag, 11. November 2011

Zukunftstag

Gestern war nationaler Zukunftstag. Vor zehn Jahren als nationaler Tochtertag ins Leben gerufen, an dem Töchter typische männliche Beruftsfelder erkunden konnten, indem sie ihren Vater auf die Arbeit begleiteten,  heisst er heute Zukunftstag. Er ist für Buben und Mädchen gedacht, geschlechtsuntypische Berufe näher kennenzulernen. Töchterchens Lehrer hat es seiner Klasse jedoch freigestellt, Vater oder Mutter, oder jemand anderen zu begleiten, oder auch gar nicht am Zukunftstag teilzunehmen. Für Töchterchen, war sofort klar: Sie wollte mich in die Spielgruppe begleiten. Es war zwar nicht das erste Mal, dass sie mich in die Spielgruppe begleitet hat, aber schon seit langem nicht mehr. Es hat ihr nicht besonders gut gefallen, sie fand, die Kinder seien ja voll frech und wild. Dazu muss ich sagen, es war gestern relativ ruhig in der Spielgruppe...  Kurz, ich denke nicht, dass ihre Berufswahl dereinst in Richtung Kinderbetreuung geht. Aber sie hat gesehen, dass mein Beruf nicht nur so ein Klacks ist, dass es anstrengend ist und dass ich eine grosse Verantwortung trage, und das zu einem bescheidenen Lohn. Ein Besuch in der Spielgruppe täte auch manch anderem gut. Vor zwei Tagen, hat mich nämlich eine Bekannte gefragt, ob denn Töchterchen auch am Zukunftstag mitmache. Auf meine Antwort, sie begleite mich in die Spielgruppe, antwortete sie in mitleidigem Ton: "Jööhh.."

An solchen Bemerkungen merkt man, dass die Spielgruppenbewegung immer noch in Kinderschuhen steckt. Dies obwohl, die Eltern über das Angebot froh sind, ihre Kinder gerne schicken. Von den Kindergärtnerinnen erhalte ich jedes Jahr ein positives Feedback. Sie merken beim Kindergarteneintritt, ob ein Kind die Spielgruppe besucht hat, oder nicht. Die Kinder haben gelernt, sich in einer Gruppe zurechtzufinden, die Ablösung vom Mami wurde schon geübt, Strukturen kennengelernt und sehr wichtig, gelernt, sich an Regeln zu halten.

Für mehr Anerkennung der Spielgruppen, hat der Schweizerische Spielgruppenleiterinnen-Verband 17'000 Unterschriften gesammlt. Am 30. Novebmer 2011 wird die Petition in Bern der EDK (Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren) und der SODK (Konferenz der kantonalen Sozialdirektoren) übergeben. Ich hoffe, dass dies etwas bewirken wird. Ich befürchte jedoch, dass wir noch einige Jahre auf eine angemessene Anerkennung warten müssen.

1 Kommentar:

(◔‿◔) hat gesagt…

Stimmt, kleine (und auch größere) Kinder sind spannend. Daher finde ich auch deinen Blog ganz interessant und werde mich hier mal etwas durchwuseln.
Über einen Besuch von dir würde ich mich natürlich auch freuen.
LG
wieczorama Fotoblog